Cybersicherheit einmal ganz anders: Japan hackt seine Bürger und Firmen!
Der 20. Februar dürfte in die Geschichte des Internets eingehen: Zum ersten Mal überhaupt führt eine Regierung einen angekündigten Cyberangriff auf ihre eigenen Bürger und Firmen durch. 200 Millionen Geräte will Japan angreifen, um die Verwundbarkeit aufzuzeigen – und Bürger und Unternehmen zu einem sichereren Umgang im Netz zu bewegen. Mirko Ross, europäischer Top-Experte für Cybersicherheit, wartet gespannt auf die Ergebnisse.
Der japanische Staat hat sich zu einer ebenso spektakulären wie ungewöhnlichen Maßnahme entschlossen, um im eigenen Land Bürger und Unternehmen für das Thema Cybersicherheit zu sensibilisieren. Staatliche Hacker starten heute im Rahmen des Projektes ‚Notice‘ landesweit mit dem Angriff auf mehr als 200 Millionen vernetzte Geräte von Firmen und Bürgern, Computer und Smartphones sind ausgenommen. Unter der Aufsicht des Innen- und Kommunikationsministeriums werden Angestellte von Japans nationalem Institut für Informations- und Kommunikationstechnik (Nict) mit weit verbreiteten Standardkennwörtern versuchen, in Webkameras, Internetrouter und andere Geräte einzudringen. Dies geschieht nicht heimlich, sondern wurde in einer großangelegten PR-Aktion seit Wochen öffentlich bekannt gemacht.
Mirko Ross, europäischer Top-Experte für das Thema Cybersicherheit, verfolgt das Geschehen in Japan mit großem Interesse.
Ross: „Die Herangehensweise ist völlig neu – aber sie ist auch ebenso spannend! Diese Cyberattacke auf das eigene Land kann und wird private und professionelle Nutzer daran erinnern, dass es notwendig ist, angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um sich ohne Risiko im Netz bewegen zu können. Ob Japan mit dieser Aktion zum Vorbild auch für Europa werden kann, müssen wir allerdings abwarten“.